Am 5. und 6. Mai 2025 fand zum zweiten Mal der Kongress Digitale Baugenehmigung an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen statt. Hauptthemen waren der Fortschritt der digitalen Einreichungen und Building Information Modeling (BIM), die Zukunft der digitalen Baugenehmigung.


Elke Bettzüge, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, berichtete, dass bereits 63% aller unteren Bauaufsichten an das digitale Verfahren der „Einer-für-Alle“-Lösung angeschlossen sind.
Hiermit ist aber nur die Grundlage für das digitale Baugenehmigungsverfahren geschaffen, die mit PDF-Dokumenten vorwiegend ein elektrifiziertes Verfahren darstellen. Ein vollständig digitales Verfahren mit der Möglichkeit automatischer Prüfungen verspricht die Integration von Building Information Modeling. In diesem Jahr wurden dazu gleich drei Praxisprojekte vorgestellt:
Tina Drahtler, Architektin und Prokuristin bei Drahtler Architekten, hat eine modellbasierte Antragsprüfung nach der Landesbauordnung Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Der Bauantrag wurde weitestgehend BIM-basiert bei der Stadt Dortmund eingereicht und soll auch wieder am Modell genehmigt werden. Das wurde bereits 2022 in dem ersten BIM-basierten Bauantrag erfolgreich gezeigt. Modellbasiert geprüft werden jetzt insbesondere Abstandsflächen, das Brandschutzkonzept und die lokale Stellplatzordnung. Das Projekt ist Teil einer groß angelegten Machbarkeitsstudie der Ruhr-Universität Bochum, gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Digitalisierung und Bauen des Landes Nordrhein-Westfalen, in dem gleich 9 Bauprojekte in 8 Städten/Kreisen parallel oder nachträglich einer BIM-Prüfung unterzogen werden.


Robert Klaus, Leiter der obersten Bauaufsicht in Hamburg, stellte das Vorhaben BIM.GOV vor, die Weiterführung des Forschungsprojekts Digitalisierung der Musterbauordnung (MBO2BIM). Als Teil des Vorhabens haben Sie die Anpassung auf die Hamburgsche Bauordnung an einem Praxisprojekt der Schulbau Hamburg erprobt.

Auch die Schweiz ist sehr aktiv in der Einführung der modellbasierten Baueingabe. Evelyn Jost, Fachhochschule Nordwestschweiz und Lars Lyhme, Gebäudeversicherung Bern, haben ihren Prototyp eGovernment im Brandschutz vorgestellt, in welchem sie die Prüfung des Brandschutzkonzeptes am BIM-Modell erproben.

Die Softwarehersteller der Genehmigungssoftware haben das Thema BIM ebenfalls erkannt. Die brainSCC GmbH zeigt als nächsten Schritt die Möglichkeit eines BIM-Uploads und einer automatischen Vollständigkeitsprüfung im Antragsraum. Die Prosoz Herten ist schon im Rollout und bieten nun Kunden ihres Fachverfahren ProBAUG eine BIM-Viewer und -Prüfmodul an, welches auch zur Nachnutzung von anderen Herstellern und Bundesländern genutzt werden kann. Die ekom21 GmbH, der Softwarehersteller für den digitalen Bauantrag im Land Hessen, sieht BIM auch als Baustein ihrer digitalen Gesamtlösung.



Als Treiber der digitalen Transformation im Baugenehmigungsverfahren und Sponsor des diesjährigen Kongresses haben wir uns sehr über die Fortschritte des digitalen Verfahrens, insbesondere von BIM gefreut!
Wir sind sehr gespannt auf den Kongress in 2026. Save the date: 5. und 6. Mai 2026.